Sonntag, 30. Oktober 2011


Ich wollte gerade zur Haustür hinausgehen, als meine Mutter rief: „Franzi, warte mal! Du kannst gleich noch das Geschenk abgeben!“ Na toll. Ich hatte meine Gassigehklamotten an – dreckige Jeans, dreckige Jacke, dreckige Schuhe. Und so sollte ich dieser Frau aus der Nachbarschaft zum 85. Geburtstag gratulieren?

Also gut. Mit einem kleinen Blumenstock in der einen Hand und der Hundeleine in der anderen lief ich die paar Meter zum Haus der Frau. Davor tummelte sich eine ganze Gruppe von älteren Damen. Unter anderem eine... ehm... mehr oder weniger Verwandte von mir. (:

Hallo, Steffi!“, rief sie mir zu. (Zur Erklärung: Meine große Schwester heißt so, und ich bin es gewöhnt, so genannt zu werden. Bei meiner Oma heiße ich öfter „Steffi-äh-Franzi“ oder „Monika-äh-Micha-äh-Franzi“ oder so ähnlich.^^) Ich hab zwar mehrmals gesagt, dass ich Franzi heiße, aber das schien irgendwie keinen zu interessieren. Genauso wenig wie dass ich erklärte, dass mein Hund noch ziemlich ängstlich sei – sie wurde trotzdem von jedem angefasst.

Nachdem ich der Dame gratuliert und ihr Geschenk übergeben hatte, versuchte ich, so schnell wie möglich das Haus wieder zu verlassen – ich hatte wirklich keine Lust, mich jetzt noch stundenlang mit diesen ganzen Leuten zu unterhalten.

Als ich gerade durch die Tür ging, rief mir die eine Frau, die mit mir verwandt ist, nach: „Steffi, warte mal!“ Noch bevor ich entgegnen konnte, dass das nicht mein Name ist, schrien hinter mir ungefähr zehn alte Damen nach: „Steffi! Steffi, warte mal! Steffi, komm nochmal zurück!“

Vom „Geburtstagskind“ bekam ich noch eine Tüte mit Wein und ein paar Süßigkeiten in die Hand gedrückt, dann fing eine der Besucherinnen an, ein Gedicht aufzusagen... ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht schon im Flur loszulachen ^^

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